Quiet Quitting ist ein neuer Trend, nur mehr Dienst nach Vorschrift zu leisten und keine Extrameile oder Überstunde für das Unternehmen zu tätigen. Dabei leisten Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen nur das, für das auch bezahlt wird. Durch gezielte Motivation, einem positiven Arbeitsklima sowie der richtigen Arbeitsbelastung kann allerdings Quiet Quitting reduziert werden. Die Anzeichen für die innere Kündigung können dabei vielseitig sein, wobei es einige Anzeichen gibt, welche auf Quiet Quitting hindeuten können.

Plötzlicher Rückgang der Leistung

Wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin plötzlich nicht mehr die gleiche Qualität oder Quantität an Arbeit leistet wie zuvor, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass er oder sie sich zurückzieht und bald den Arbeitsplatz verlassen wird. In einem ersten Schritt wird dadurch aber bereits Quiet Quitting betrieben, da die Motivation stark beeinträchtig ist und Überstunden oder zusätzliche Arbeit nicht mehr verrichtet wird. Generell ist der Rückgang von Leistung ein sehr starkes Signal, dass es ein Gespräch sowie zusätzliche Motivation bedarf.

Vermeidung von Meetings

Wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin Meetings vermeidet oder nur noch selten teilnimmt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass er oder sie nicht mehr engagiert ist und sich aus dem Unternehmen (bald) zurückzieht. Es ist auch ein Abschotten noch mehr Arbeit zu bekommen oder sich für neue Arbeit oder Projekte zu interessieren. Es wird nur noch Dienst nach Vorschrift gemacht und Ideen oder Mitarbeit auf das Minimum reduziert.

Verlust des Interesses an Aufgaben und Projekten

Wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin plötzlich das Interesse an seinen oder ihren Aufgaben und Projekten verliert, kann dies ein sehr starker Hinweis für Überlastung oder Probleme sein. Hierbei gilt es schleunigst das Problem zu beheben, da ansonsten ganze Projekte schnell aus dem Ruder laufen. Sollten die Probleme längerfristig bestehen, so ist ziemlich sicher davon auszugehen, dass Quiet Quitting betrieben wurde und kein Interesse mehr besteht. Auch die falsche Zuordnung von Projektmitgliedern kann zu Quiet Quitting führen.

Zunehmende Abwesenheit

Wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin häufiger fehlt oder verspätet zur Arbeit kommt, gilt dies oftmals schon als ein Anzeichen für Probleme und Quiet Quitting. Die Arbeit wird nicht mehr wertgeschätzt und es ist bereits eine Mühsal täglich zur Arbeit zu erscheinen. Hier kann mittels zusätzlicher Motivation und einem Gespräch Abhilfe geschafft werden.

Weniger Interaktion mit Kollegen

Wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin weniger Zeit mit Kollegen verbringt oder sich von sozialen Aktivitäten im Unternehmen zurückzieht, kann dies ein Anzeichen für einen Rückzug aus dem Unternehmen sein. Dabei wollen die Mitarbeiter, welche innerliche gekündigt haben, nichts mehr von der Arbeit wissen oder erfahren und kümmern sich nur mehr um die eigenen minimalen Leistungen.

Wichtig ist jedoch, nicht jede kleine Veränderung oder jedes kleine Anzeichen als Quiet Quitting zu betrachten. Oftmals sind es auch kurzfristige persönliche Probleme, welche nichts mit der Arbeitswelt zu tun haben. Klärende Gespräche und eine Motivationshilfe sowie Anerkennung und Lob sind jedoch auch in diesen Fällen nie verkehrt. Wenn sich Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen zurückziehen, gilt es jedoch ein offenes und klärendes Gespräch zu suchen, um die Gründe zu erforschen und gegebenenfalls schnell eingreifen zu können.

Wie können Unternehmen Quiet Quitting verhindern?

In der Arbeitswelt ist Quiet Quitting zu einem immer häufigeren Phänomen geworden. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kündigen innerlich und leise ohne jegliche Vorankündigung. Diese Art des Kündigens kann für Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen sowie Kollegen und Kolleginnen schwerwiegende Auswirkungen haben. Doch wie können Unternehmen Quiet Quitting effektiv und ohne großen Aufwand verhindern?

Schaffung eines Arbeitsumfeldes, in dem sich Mitarbeiter wohlfühlen

Eine der häufigsten Ursachen für Quiet Quitting ist die Unzufriedenheit mit dem Arbeitsplatz, der Arbeitsbelastung sowie den Aufgabengebiet. Um zu verhindern, dass Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen innerlich kündigen, sollten Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem sich Mitarbeiter wohl fühlen und sich frei äußern können. Hierfür kann man beispielsweise regelmäßige Mitarbeiterbefragungen durchführen, bei denen Mitarbeiter ihre Meinungen und Bedenken äußern können. Diese sollten ernst genommen werden und es sollten schnell Lösungen gefunden werden. Außerdem sollte die Arbeitsbelastung laufend evaluiert werden und auch Anerkennung und Lob ausgedrückt werden. Eventuell sollten auch die Aufgabengebiete angepasst werden, um eine höhere Motivation unter den Mitarbeitern zu erreichen.

Offene und transparente Kommunikation

Um Quiet Quitting zu verhindern, sollten Arbeitgeber eine offene und transparente Kommunikation mit ihren Mitarbeitern fördern. Regelmäßige Meetings und Feedback-Gespräche sind eine gute Möglichkeit, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sich gehört und geschätzt fühlen. Vorgesetzte sollten außerdem auch immer Zeit sowie ein offenes Ohr für Gespräche haben. Ebenso sollte klar sein, dass solche Gespräche nicht negative Konsequenzen hervorrufen dürfen, da jene ansonsten nicht angenommen werden.

Einhaltung von Arbeitsstandards

Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen sollten sicherstellen, dass sie die notwendigen und aktuellen Arbeitsstandards einhalten. Dies umfasst auch eine angemessene Bezahlung, faire Arbeitsbedingungen und Arbeitszeitvorschriften. Mitarbeiter können sich unzufrieden fühlen, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Arbeit nicht angemessen gewürdigt wird oder sie zu viele Arbeitsstunden leisten müssen. Außerdem sollten auch neue Trends ermöglich werden, wie etwa die Vereinbarkeit der Work-Life-Balance, Telearbeit, flexiblere Arbeitszeiten sowie neue technische Standards.

Karrieremöglichkeiten

Eine weitere Möglichkeit das Quiet Quitting zu verhindern ist die Schaffung von Karrieremöglichkeiten innerhalb des Unternehmens. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, bei denen die Karriereentwicklung gefördert wird, sind eher zufrieden und bleiben langfristig im Unternehmen. Zu beachten ist dabei allerdings für das Unternehmen, dass nicht zu viele verschieden Positionen geschaffen werden und sich die Arbeit im Weg versandet, weil alle nur noch Vorgesetzte sind. Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen sollten klare Karrierepfade und Fortbildungsmöglichkeiten anbieten, um das Engagement und die Motivation ihrer Mitarbeiter aufrechtzuerhalten.

Anerkennung und Wertschätzung

Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen sollten sicherstellen, dass die Mitarbeiter sich anerkannt und geschätzt fühlen. Eine einfache Möglichkeit dafür ist (öffentliches) Lob oder Anerkennung für gute Arbeit zu geben. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die das Gefühl haben, dass ihre Arbeit geschätzt wird, sind eher zufrieden und engagiert in ihrer Arbeit. Auch Gehaltsanpassungen, eigene Büros, die Ermöglichung von Telearbeit oder sonstige Goodies zählen oftmals bereits als persönliche Anerkennung und steigern somit die Motivation.

Zusammenfassung zu Quiet Quitting

Quiet Quitting ist ein wachsendes Phänomen in der Arbeitswelt, das für Unternehmen äußerst schwierig sein kann. Um Quiet Quitting zu verhindern, sollten Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter sich wohl und geschätzt fühlen, eine offene und transparente Kommunikation fördern, die notwendigen Arbeitsstandards einhalten, Karrieremöglichkeiten anbieten und ihre Mitarbeiter anerkennen und schätzen. Um die Zufriedenheit der Beschäftigten unabhängig zu erfassen können regelmäßig Mitarbeiterbefragungen eingesetzt werden. Dabei sollten diese Grundsätze bei einer Mitarbeiterbefragung beachtet werden. Arbeitgeber sollten sich zudem mit den Themen Arbeitgeberattraktivität und New Work beschäftigen um sich an den Arbeitsmarkt anzupassen um in Zukunft mit einigen Tipps mehr Bewerbungen zu bekommen.