Die Zertifizierung verschiedener Abläufe oder Verfahren spielt eine immer größere Rolle. Der immer internationaler werdende Handel und auch die internationaler werdenden Unternehmungen verlangen nach Regeln und Maßstäben, um einheitliche Standards einhalten zu können. Zertifizierungen helfen, einheitliche Standards zu definieren und einzuhalten, um global agieren zu können.
Mit einer solchen Zertifizierung steht und fällt das Vertrauen der Verbraucher, so dass gefälschte Gütesiegel und Mogelpackungen hinter vermeintlichen Qualitätsverlautbarungen sehr gefährlich für den gesamten Handel werden können.
Von enormer Bedeutung ist daher die Unbescholtenheit derer, welche eine Zertifizierung vergeben. Es ist zu hoffen, dass etwa aus dem Abgasskandal die richtigen Schlüsse gezogen werden.
Eine weitere wichtige Zertifizierung betrifft Umwelt- und Sozialstandards. Menschen möchten heute nicht mehr unbedingt T-Shirts tragen, die in Kinderarbeit in Bangladesch hergestellt werden. Zertifikate wie „Fair Trade“ gewinnen zumindest im gehobenen Preissegment immer mehr an Bedeutung und es istrecht wahrscheinlich, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.
Im betrieblichen Ablauf ist das berühmte ISO 9001 wohl das bekannteste Zertifikat. Es bescheinigt einer Unternehmung oder Abteilung, betriebliche Prozesse nach verifizierbaren Abläufen zu vollziehen. Dies sorgt für Transparenz, zudem sorgt es dafür, dass kein Mitarbeiter mit einem priesterlichen Geheimwissen ausgestattet und damit unersetzbar ist. Die Abläufe sind für alle anderen Zugangsberechtigten nachvollziehbar und auch wiederholbar.
Eine Zertifizierung ist in jeder Lebenslage ein Stück Sicherheit. Die Qualitätssiegel durchziehen unser Leben, ohne dass man es permanent registriert. Wer etwa ein Produkt zur Altersvorsorge abschließt, sollte darauf achten, dass es sich um eine zertifizierte Riester-Rente handelt. Nur dann wird der Staat einspringen, wenn der Anbieter seine Leistungen nicht erfüllen kann oder will. Arbeitsschuhe und Sicherheitskleidung sollten zertifiziert sein, falls es zu einem Unfall kommt. Biokraftstoffe sollten ebenso zertifiziert sein wie Energieanbieter, falls man ohne Kohle- oder Atomstrom auskommen möchte.
Die Zertifizierung ist sicher ein recht deutsches Phänomen, doch hat sie sich auch im Ausland durchgesetzt. Ein geordneter Warenaustausch im grenzenlosen Handel kann anders nicht funktionieren, wenn die Verbraucher geschützt werden sollen.