Für Bewerber und Außenstehende ist es oft schwierig, etwas über die Qualität eines Unternehmens als Arbeitgeber zu erfahren und so den besten Arbeitgeber zu finden. Gleichzeitig sind die Zustände und Abläufe innerhalb der Firma eine wichtige Grundlage für die Entscheidung, ob eine Bewerbung abgegeben oder das neue Jobangebot angenommen werden soll. Aus der Sicht des Arbeitgebers bieten Auszeichnungen, die auch Arbeitgebersiegel genannt werden, eine Möglichkeit, das Interesse von potenziellen Arbeitnehmern zu wecken und sich von der Konkurrenz abzuheben. Damit zeigen Unternehmen ganz klar, dass Sie zu den besten Arbeitgebern in Deutschland gehören.

Was ist ein Arbeitgebersiegel?

Ähnlich wie bei anderen Gütesiegeln soll ein Arbeitgebersiegel die besondere Qualität eines Unternehmens zeigen. Damit sollen unterschiedliche Ziele verfolgt werden. Eines der Hauptanliegen bei einem Arbeitgebersiegel ist es jedoch, den Betrieb als Arbeitsstelle attraktiv zu machen und für eine Vielzahl von Bewerbungen zu sorgen. Zusätzlich kann durch bestimmte Gütesiegel auch eine Marke aufgebaut werden. Ein Bewerber wiederum kann anhand der Siegel verschiedene Firmen miteinander vergleichen und erhält so eine zusätzliche Entscheidungshilfe. Grundsätzlich ist die Vergabe eines solchen Siegels dabei gesetzlich (bis auf wenige Ausnahmen durch das Wettbewerbsrecht) nicht geregelt.

In den letzten Jahren haben sich immer mehr Betriebe dazu entschieden, im Auftritt nach außen auf entsprechende Gütesiegel zu setzen. Entsprechend groß ist auch inzwischen der Markt für Siegel: Mittlerweile vergeben weit über 100 Anbieter Arbeitgebersiegel an Firmen. Diese Anbieter kommen aus den unterschiedlichsten Branchen: Vereine, Unternehmensverbände oder auch Privatunternehmen können solche Siegel vergeben. Dabei ist offensichtlich, dass die Vergabekriterien nicht immer offen kommuniziert werden. Daher lässt sich nur vermuten, dass es in den Verfahren zum Teil erhebliche Unterschiede gibt.

Das ist ein Grund dafür, dass viele Bewerber und auch Betriebe die Übersicht verlieren. Dennoch zeigen Studien, dass Qualitätssiegel eine Wirkung zeigen – selbst dann, wenn es sich dabei um ein völlig frei erfundenes Siegel handelt. Ein zuverlässiges und anerkanntes Gütesiegel zu verwenden, ergibt jedoch Sinn. Denn auch Bewerber werden sich bei genauerem Hinsehen und Hinterfragen ihre Gedanken dazu machen, wenn ein Label nur auf dem Papier gut aussieht. Ein aussagekräftiges Arbeitgebersiegel hingegen zeigt eine deutlich positive Wirkung. Dabei kommt es darauf an, dass dieses Siegel von einem unabhängigen Institut vergeben wird. Auch transparente Vergabekriterien haben eine signifikante Auswirkung auf die Glaubwürdigkeit eines Labels.

Warum Sie als Arbeitgeber auf ein Arbeitgebersiegel setzen sollten

Ein Qualitätssiegel verbessert die Außenwirkung Ihres Unternehmens nachweislich. Das führt nicht nur zu einer höheren Anzahl an Bewerbern. Unter Umständen können Gütesiegel sogar die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter erhöhen. Durch dieses sogenannte Employer Branding entwickeln Sie mit den richtigen Gütesiegeln den langfristigen Aufbau einer erfolgreichen Marke im Bereich Recruiting und Mitarbeiterbindung.

Es gibt eine ganze Reihe an unterschiedlichen Grundlagen für Siegel. Einige Arbeitgebersiegel nehmen eine Befragung der Beschäftigten zur Grundlage. Hier wird zwischen einer „Vollbefragung“ durch alle Beschäftigten und einer „Teilbefragung“ durch einige ausgewählte Mitarbeiter unterschieden. Andere Siegel wiederum basieren rein auf den Zahlen und Daten des Unternehmens. Alternativ können auch Google-Bewertungen oder andere Rezensionen aus dem Internet herangezogen werden. Allerdings besteht besonders hier die Gefahr einer „verwässerten“ oder verfälschten Bewertung durch Selbstbewertung des Arbeitgebers oder Mehrfachbewertung unzufriedener Mitarbeiter.

Besonders die Befragung durch Mitarbeiter Ihres Unternehmens bietet gleich mehrere Vorteile. Zum einen erhalten Sie so einen Einblick in die momentane Situation Ihrer Belegschaft. Wie zufrieden sind Ihre Mitarbeiter tatsächlich? Was funktioniert aktuell gut, was sollte noch verbessert werden? Nicht selten können aus solchen Befragungen wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden. Selbst einem weniger zufriedenstellendes Ergebnis können Sie so noch etwas Gutes abgewinnen – und bei der nächsten Befragung im besten Fall schon eine messbare Verbesserung feststellen. Und wenn Ihre Mitarbeiter sehen, dass Sie um eine positive Veränderung der Lage bemüht sind und Schritte dahin gehend unternehmen, sorgt das auch für eine höhere Bindung der Mitarbeiter. Die Fluktuation sinkt dadurch nachweislich.

Zum anderen zeigen Sie als Betrieb durch ein Arbeitgebersiegel öffentlich, dass sich die Mitarbeiter in der Firma wohlfühlen. Das ist ein positives Zeichen sowohl an Ihre aktuelle Belegschaft als auch an zukünftige Bewerber. Schließlich möchte niemand in einem Umfeld arbeiten, in dem das einzig Positive der Lohn am Monatsende ist. Eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit stellt auch den Erfolg Ihres Unternehmens für die Zukunft sicher.

Darüber hinaus können Sie durch eine solche Befragung Ihre Mitarbeiter besser kennenlernen. Sie erfahren viel darüber, wie Ihre Belegschaft denkt – und auch, warum sie so denkt. Sie erkennen, wo der Zusammenhalt besonders stark ist und wo noch nachgebessert werden kann. Außerdem können Sie sehen, wie stark sich Ihre Angestellten mit ihrem Arbeitsplatz identifizieren.

Unsere Arbeitgebersiegel im Überblick

Unsere angebotenen Siegel für Arbeitgeber unterscheiden sich je nach Zielgruppe. Gemeinsam haben sie jedoch alle, dass wir hohe Ansprüche an die Vergabe setzen. Das bedeutet für uns unter anderem transparente Kriterien. Diese werden in Zusammenarbeit mit unabhängigen und kompetenten Stellen entwickelt und immer wieder auf den Prüfstand gestellt.

Die Auszeichnung „Top Arbeitgeber (DIQP)“ wird an Betriebe vergeben, denen die Interessen und Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter wichtig sind. Hier werden nur Betriebe zertifiziert, die überdurchschnittliche Arbeitsbedingungen bieten. Unter anderem werden hierfür die Zufriedenheit der Mitarbeiter gemessen, sowie die Entscheidungen des Managements hinsichtlich unternehmerischer Entscheidungen. Die Zertifizierung als Top Arbeitgeber (DIQP) erfolgt wie bei allen DIQP Zertifizierungen durch eine externe Zertifizeirungsgesellschaft.

Top Arbeitgeber

Top Arbeitgeber – das Arbeitgebersiegel

Das Label „Top Ausbildungsbetrieb (DIQP)“ verfolgt ein ähnliches Ziel, ist jedoch auf die speziellen Bedürfnisse von Auszubildenden zugeschnitten. Viele junge Menschen halten heute nach einem Betrieb Ausschau, der sie ernst nimmt und mit Verantwortung betraut. Auch eine gute Kommunikation sowie realistische Chancen zur Übernahme nach Abschluss der Ausbildung sind ihnen wichtig. Daher bewertet dieses Label die Zufriedenheit aktueller und ehemaliger Auszubildender im Betrieb, sowie zusätzliche betriebliche Leistungen.

Die Auszeichnung „Familienfreundlicher Arbeitgeber (DIQP)“ ist für Personen interessant, die Familie und Beruf gern vereinen möchten. Hierzu spielt natürlich das Engagement des Arbeitgebers eine entscheidende Rolle. Anhand verschiedener Kriterien bei der Befragung von Mitarbeitern und der Personalplanung sowie des Managements wird ermittelt, ob ein Betrieb sich für eine gute Vereinbarkeit von Arbeit und Familie einsetzt.

Als „Attraktiver Arbeitgeber (DIQP)“ können sich Betriebe auch seit Kurzem bestätigen lassen, dass ein Betrieb seinen Beschäftigten auf vielen Ebenen einen werthaltigen Arbeitsplatz bietet. Das beginnt bei einer sinnhaften Beschäftigung und flexiblen Arbeitszeitmodellen, geht über die richtige Balance zwischen Arbeits- und Freizeit und diversen Nebenleistungen bis hin zu Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten sowie vermittelter Wertschätzung haben Auswirkung auf die Beurteilung zum attraktiven Unternehmen. Möglich wird dies durch dem Employer Attractiveness Index (DIQP), der speziell für diesen Zweck entwickelt wurde. Anhand verschiedener Daten aus Mitarbeiterbefragungen kann zuverlässig die Attraktivität als Arbeitgeber ermittelt werden. Dabei spielen Aspekte wie Sinnhaftigkeit der Tätigkeit, Engagement im Umweltschutz, flexibles Arbeiten und eine ausgeglichene Work-Life-Balance in die Bewertung. Auch gesamtunternehmerische Gesichtspunkte wie Unternehmenskultur, Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Wertschätzung gegenüber Angestellten fließen in die Berechnung mit ein.

„Besonders empfehlenswerte“ Arbeitgebersiegel

Die wichtigsten Siegel, die durch das Deutsche Institut für Qualitätsstandards und -prüfung e. V. (kurz: DIQP) ausgestellt werden, möchten wir Ihnen gern im Folgenden kurz beschreiben.

Top Arbeitgeber (DIQP)

Mit diesem Siegel geben Sie sich nach außen und gegenüber Ihren Mitarbeitern als Firma zu erkennen, welches Rücksicht auf die Interessen und Bedürfnisse der Angestellten nimmt. Es handelt sich dabei um eines der umfassendsten Arbeitgebersiegel überhaupt und lässt sich hervorragend in jede Employer Branding Strategie einarbeiten. Die Vergabe des Siegels erfolgt auf drei Säulen: Anonyme Mitarbeiterbefragung, Erfassung der Arbeitgeberleistungen und eine Befragung des Managements.

In einem ersten Schritt werden alle Beschäftigten des Unternehmens in einem anonymen Fragebogen zu verschiedenen Themen befragt. Gegenstand der Befragung ist unter anderem die Zufriedenheit oder die Bereitschaft, den Betrieb im Bekannten- und Freundeskreis weiterzuempfehlen. Daraus leiten sich auch für Sie wichtige Erkenntnisse zur Mitarbeiterbindung ab.

Zusätzlich werden Leistungen bewertet, die Sie als Vorgesetzter gegenüber Ihren Beschäftigten erbringen. Hier unterscheiden sich Betriebe je nach Branche und Größe. Sowohl offenkundige Faktoren wie Vergütung oder die Bereitstellung eines Firmenwagens spielen hier eine Rolle, als auch weitere Angebote wie Weiterbildungsmöglichkeiten, Aufstiegsmöglichkeiten für Ihre Angestellten, flexible Arbeitszeitmodelle, Angebote für Home-Office und vieles mehr. Anhand eines definierten Katalogs werden die Leistungen erfasst und bewertet.

In einem dritten Schritt wird das Management zu den Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten der Angestellten befragt. Alle drei Säulen fließen am Ende in die Gesamtbewertung ein.

Top Ausbildungsbetrieb (DIQP)

Die Entwicklung künftiger Führungskräfte für Ihren Betrieb beginnt schon mit der Ausbildung. Auszubildende möchten sich für einen Betrieb entscheiden, der sie ernst nimmt und ihnen Wertschätzung vermittelt sowie Verantwortung überträgt. Mit dem Siegel „Top Ausbildungsbetrieb“ machen Sie künftige Azubis auf sich aufmerksam und können das auch ins Einstellungsgespräch einbeziehen.

Top Ausbildungsbetrieb

Top Ausbildungsbetrieb;

Für die Zertifizierung werden zuerst die aktuellen Auszubildenden Ihres Unternehmens befragt. Ähnlich wie beim Siegel „Top Arbeitgeber“ geht es dabei um die Gesamtzufriedenheit und die Bereitschaft zur Weiterempfehlung. Je nach Wunsch können auch die ehemaligen Auszubildenden befragt werden, die aktuell noch in Ihrem Betrieb arbeiten. Bei dieser Befragung geht es um die Zufriedenheit mit der absolvierten Ausbildung. Zuletzt geht es noch um Ihre Leistungen als Ausbildungsbetrieb: Welche Nebenleistungen und sonstige Vorteile bieten Sie an? Gibt es bei Ihnen außerbetriebliche Fortbildungen? Werden Auszubildende gesondert unterstützt? Auch die Übernahmechancen nach der Ausbildung spielen eine entscheidende Rolle für eine positive Bewertung.

Familienfreundlicher Arbeitgeber (DIQP)

Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen, ist eine Herausforderung für sich. Viele Arbeitnehmer, die Familie haben, halten nach einem Betrieb Ausschau, der Verständnis für ihre Situation hat und ihnen trotz vieler Herausforderung faire Chancen bietet. Mit unserem Siegel „Familienfreundlicher Arbeitgeber (DIQP)“ zeigen Sie Bewerbern, dass Sie ein familienfreundlicher Betrieb sind.

Dabei werden zuerst Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befragt. Das Hauptaugenmerk liegt bei dieser Befragung im Bereich der Familienfreundlichkeit. Zudem werden Ihre Leistungen als Betrieb bewertet. Dabei bewerten wir Ihre Zusatzangebote, die auf Arbeitnehmer mit familienfreundlichem Hintergrund abzielen. Außerdem wird Ihre Planung und Entwicklung sowie die Unternehmenskultur im Hinblick auf Familienfreundlichkeit bewertet. In einem Managementgespräch wird schließlich geprüft, wie Ihre Firma Familie und Beruf vereint und inwieweit Möglichkeiten hierzu an die Mitarbeiter kommuniziert werden.

Geprüfte Servicequalität (DIQP)

Ein wichtiges Kriterium für die Auswahl verschiedener Betriebe ist aus die Qualität der angebotenen Services. Um hier eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen und besondere Leistungen entsprechend zu kennzeichnen, wurde dieses Label ins Leben gerufen. Für die Zertifizierung werden verschiedene Szenarien durchgespielt und getestet. Angefangen mit Testeinkäufen oder Testbestellungen über die Anforderung eines Angebots bis hin zur Reklamation und Beschwerde werden die Prozesse und Bedienung auf Herz und Nieren getestet. Unter anderem geht es dabei um Wartezeiten bis zu einer Reaktion durch den Kundendienst, Freundlichkeit und fachliche Kompetenz der Mitarbeiter. Außerdem wird bewertet, wie sehr die Mitarbeiter um eine Lösung bemüht sind und wie kulant im Zweifelsfall gehandelt wird.

Als zweite Säule der Bewertung dient die Kundenbefragung. Diese führt Ihre Firma selbst durch. Den Fragebogen stellen wir Ihnen zur Verfügung. Nur bei Überschreiten der geforderten Mindestanzahl an Teilnahmen und eines Mindest-Zufriedenheitswertes wird der weitere Ablauf der Zertifizierung genehmigt.

Die dritte Säule stellt auch hier die Befragung des Managements dar. Dabei prüfen wir den Stellenwert der Servicequalität in Ihrem Betrieb. Zusätzlich wird auch auf die weitere Verbesserung der Servicequalität Wert gelegt.

Fazit zu Arbeitgebersiegeln

Über die Jahre hinweg hat sich eine ganze Vielzahl von Unternehmen auf die Vergabe und Zertifizierung von Gütesiegeln für Unternehmen spezialisiert. Einige dieser Siegel lassen sich einfach käuflich erwerben und besitzen dadurch keine Aussagekraft. Weitere Informationen zur Sinnhaftikleit von einem Arbeitgebersiegel finden Sie hier.

Die Gütesiegel der DIQP unterliegen strengen Voraussetzungen, die anhand transparenter Kriterien überprüft und bewertet werden. Auf den ersten Blick mag es keinen Unterschied machen, für welches Zertifikat sich ein Betrieb entscheidet – doch auf den zweiten Blick lohnt sich das richtige Siegel gleich in mehrfacher Hinsicht. Nicht zuletzt wird durch ein geschicktes Employer Branding eine starke Marke Ihres Unternehmens aufgebaut, von dem Sie über einen langen Zeitraum hinweg profitieren.

Qualitätsstandard

Hochwertige Auszeichnungen mit einem Arbeitgebersiegel sollten transparent sein und dem Unternehmen einen Mehrwert liefern. Bei den DIQP Zertifizierungen ist dies das Ergebnis der Mitarbeiterbefragung. Somit erfahren die Unternehmen von deren Beschäftigten was diese gut machen und wo man sich noch verbessern kann. Die Umsetzung der Zertifizierung erfolgt durch die unabhängige Zertifizierungsgesellschaft SQC-QualityCert.